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Dipl.-Ing. Architektin, Master Eng. Building Restoration
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MAI Alumni-Darmstadt Exkursion 2019
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Exkursion Darmstadt vom 20.-22.September 2019

Das diesjährige Mastertreffen war für Einige unter uns ein Heimspiel und eröffnete mit entsprechend vorhandenen Kontakten daher spannende Möglichkeiten in die Historie der Baukultur Darmstadts einzutauchen. Die Stadt am Darmbach ist mit der Mathildenhöhe auf der offiziellen Vorschlagsliste Deutschlands für künftige UNESCO-Welterbestätten. Der Antrag wurde aktuell eingereicht, erfahren wir vom ehemaligen Stadtkonservator Nicolaus Heiß, der uns in die Stadtgeschichte per Rundgang einführte.
Wir starteten die morgendliche Tour am Prinz-Georg-Palais, in dem die großherzogliche Porzellansammlung untergebracht ist. Herrliches Wetter bescherte einen stahlblauen Himmel, der die hübsche barocke Anlage mit Garten noch schöner erstrahlen ließ.

Im Schlosshof liegt der Siedlungsursprung Darmstadts. Hier stand eine Wildhube, so eine Art Waldpolizei und Försterei in Einem. Der Darmbach schlängelte sich hier im Wald und gab den ersten bäuerlichen Gehöften genügend Wasser. Ob der Name Darmstadts auf den Wildhübner Darimund oder auf die im 11.JH genannte Siedlung Darmundestat zurückgeht ist nicht belegt. 1330 ist jedoch die Verleihung der Stadtrechte durch den Deutschen Kaiser an die Katzenelnbogener Grafen bezeugt. Durch Ausübung des erhaltenen Marktrechtes entwickelte sich die Wasserburg nach Osten hangaufwärts und um den Marktplatz. In diesem Jahrhundert siedelten hier etwa 1.000 Einwohner als Bauern, Burgmannen und Lehensleute. 1450 ist die Stadtmauer bereits als doppelter Mauerring mit Wall und Graben angelegt. Nach der Erhebung zur Residenzstadt unter Georg I. wurde das Schloss in mehreren Epochen ausgebaut, was heute als Renaissance-Anlage noch im nördlichen und östlichen Teil erhalten ist und hervorragend zur Mittagspause im lauschigen Bastionsbiergarten bestaunt und genossen werden konnte.

Am Nachmittag beschäftigten wir uns ausgiebig mit der wechselvollen Geschichte der TU Darmstadt. Die Führung übernahm der Leiter des Baudezernates der TUD Herr Dingeldein persönlich. Die Autonomie der Hochschule seit 2005 machte bislang notwendige Bauprojekte erst möglich und rüstet die TU in der deutschen Hochschullandschaft bestens für ihre Zukunft. Doch zuerst ein Blick zurück. Mit Überlassung von Bereichen des Schlossgartens und der alten Meierei durch den Großherzog Ernst Ludwig gründete sich 1877 die Hessische Technische Hochschule an bekanntem Standort Hochschulstraße. Nach der Kriegszerstörung entstanden etliche städtebaurelevante Institutsbauten im Stil der schlichten Moderne, welche wir in anschließendem Rundgang ganz nah inspizieren konnten. Exklusiv besucht wurde der neu ausgestaltete Hörsaal. 1882 unterrichtete hier Erasmus Kittler an erstmalig installiertem Lehrstuhl für Elektrotechnik in Deutschland. Der nächst bestaunte Hörsaal wurde vor wenigen Jahren im ehemaligen repräsentativem Wickop'schen Maschinenhaus von 1904 eingeweiht.
Büro Design In Architektur rundete als letzter Punkt des Abends mit der Vorstellung der Umbaupläne der alten Maschinenhallen aus den 50er Jahren am Mensahof ab. Es darf gespannt sein wie der Fassadenumbau mit klimaambitionierten Zielen gelingen wird.

Der Sonntag war nun ganz dem Aushängeschild Darmstadts gewidmet. Noch müde erklommen wir die Akropolis des Jugendstils, die Stadtkrone Mathildenhöhe mit dem Hochzeitsturm, des Darmstädters ganzem Stolz. Die Kunsthistorikerin Renate Charlotte Hoffmann trafen wir am Wasserbecken und wir hörten ihr aufmerksam zu was aus dem damaligen Weinberg und späteren Park geworden ist und warum ein Bauplatz an die Romanows verkauft wurde. Im goldenen Giebelfeld der einstigen Zarenkapelle ist Maria Magdalena mit Salbtopf zu sehen, wie sie gerade das leere Grab Jesus am Ostersonntag entdeckt. Die drei Ausstellungen von 1901 bis 1908 hinterließen trotz starker Kriegszerströrung nachvollziehbar wie die Architekten, Gartenplaner und Künstler sich Wohnen und Ausstattungen vorstellten und inszenierten. Nach der Besichtigung des Großen Glückerthauses erwartete uns noch ein Highlight der besonderen Art für uns aktiven Architekten/Innen in der Denkmalpflege. Jürgen Kuhn vom Büro Rittmannsperger schilderte mit großem Engagement wie die neu gewonnenen Erkennnisse der Bauforschung und mühsam abgestimmten Festlegungen im Umgang damit beim Umbau des Olbrichhauses berücksichtigt werden. Im schönen Café am Platanenhain ließen wir das gelungene Wochenende gemeinsam ausklingen. Dabei wurden schon fleißig Ideen gesammelt für das kommende Jahr.

Stand 26.Oktober 2019

Waldspirale Karolinenplatz mit Landesmuseum und Staatsarchiv Maschinenhalle der TUD Magdalenenstraße Mathildenhöhe